Wovon reden wir eigentlich?
Definitionen
und Bemerkungen für bündische Gespräche Versuch
eines Bündischen Lexikons
|
|
Kurz
gesagt, vor einem Gespräch kläre man die Begriffe. Das
gilt auch für den bündischen Bereich. Ich hatte einmal, als Lektor für
die Geschichte der Jugendbewegung an einer Universität, Vorlesungen über
dieses so vielfältige Gebiet zu halten. Wahrscheinlich hatte ich selbst
am meisten davon, denn ich wurde zu klaren Definitionen und Gliederungen
gezwungen. Vielleicht werden einige mit meinen Begriffsbestimmungen nicht
einverstanden sein, und sie sind auch mit keinem der in dieser Schrift
vertretenen Autoren abgestimmt worden, aber sie mögen dennoch eine kleine
Hilfe für alle diejenigen sein, denen es um das "Bündische" zu
tun ist. Die den Definitionen angeschlossenen Bemerkungen geben meine
eigene Meinung wieder, für die ich auch allein verantwortlich zeichne. Jugendbewegung Historisch
die seit etwa 1897 von Steglitz bei Berlin ausgehende Schüler- und
Studentenbewegung, die zunächst einfach aus Freude an abenteuerlichen
Wanderfahrten in Gruppen und dem Ausbrechen aus dem behüteten und als
heuchlerisch empfundenen Eltern-, Schul und Kirchenmilieu begann, sich
dann um eine gemeinsame Sinngebung mühte und schließlich ihren besten
Ausdruck in der bekannten „Meißner Formel“ (Treffen auf dem Hohen Meißner
Oktober 1913) fand: „Die
Freideutsche Jugend will aus eigener Bestimmung, vor eigener
Verantwortung, Erwachsene
waren von vorneherein in der Jugendbewegung tätig, allerdings nur solche,
die von der Jugend akzeptiert und als zugehörig betrachtet wurden. Die
Jugend wollte selbst etwas aus sich heraus und nicht weil Erwachsenenverbände
Nachwuchs brauchten. Immer war, oft unausgesprochen, das Streben nach dem
"Guten, Schönen und Wahren" maßgebend. Freiwilligkeit war
Voraussetzung. Kameradschaft und Freundschaft (siehe diese) spielten eine
entscheidende Rolle, zwischen der Freiheit des Einzelnen und der Bindung
in der Gruppe wurde eine harmonische
Synthese gesucht, eine
natürliche, in Geist und Praxis freie Lebensweise immer angestrebt. Jeder
Einzelne wurde als freie, eigenständige Persönlichkeit betrachtet, mit
der Möglichkeit des ungehinderten Beitrags zu der Meinungsbildung der
Gemeinschaft, deren Mitgliederzahl immer überschaubar blieb. Es wurde
aber eine Einordnungsbereitschaft vorausgesetzt, deren Grenzen nicht bei
eigenen Wunschvorstellungen, sondern im Gewissen jedes Einzelnen lagen. Im
Allgemeinen wurde ein klares Ausleseprinzip verfolgt. Führer war man auf
Dauer nicht durch Ernennung, sondern durch die Anerkennung durch die Geführten. In der Praxis beschränkte sich die
Jugendbewegung auf den deutschsprachigen Raum Mitteleuropas. Die
Meinungen darüber, ob die Jugendbewegung mit dem 1. Weltkrieg oder der
Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 ein Ende gefunden habe
oder noch bis heute weiterlebe, sind geteilt. Wandervogel Der aus dem Steglitzer Schülerkreis
unter Hermann Hoffmann hervorgegangene und 1901 offiziell gegründete und
so genannte Jungenbund, dessen bekanntester Führer Karl Fischer war, ursprünglich ziemlich monarchisch-autoritär
geführt, galt für die Lebensform der fahrende Schüler oder Scholar des
Mittelalters als Vorbild. Sehr bald schon (ab ca. 1904) spaltete sich
dieser Ur-Wandervogel in zahlreiche Bünde, die aus persönlichen oder
sachlichen Gründen (Aufnahme von Mädchen und Lehrlingen, demokratische Führungsprinzipien
u. a. ) etwas abweichende Formen annahmen, aber im allgemeinen dem
Wandervogelgedanken treu blieben und sich gegenseitig trotz aller
Streitigkeiten als "zugehörig" anerkannten. Es gab u. a. den
Altwandervogel (AWV), den Wandervogel e.V., den Jungwandervogel, den
Wandervogel Deutscher Bund und viele andere. Der erste und wichtigste
Geschichtsschreiber des Wandervogels war Hans Blüher, dessen starke
Betonung der allumfassenden Freundschaft als treibender Kraft im
Wandervogel heftige Auseinandersetzungen hervorrief. Aus der
Wiederentdeckung des Volksliedes und der Gitarre entstand im Wandervogel
durch Hans Breuer in Heidelberg das berühmte Liederbuch "Der
Zupfgeigenhansl". Der 1. Weltkrieg unterbrach die
Entwicklung, doch gab es einen starken "Feldwandervogel" und in
der Heimat weiterhin, meist von Mädchen geführte, Gruppen. Von etwa
12.000 ins Feld gezogenen Wandervögeln kamen nur ca. 5.000 wieder, viele
fielen bei dem bekannten Sturmangriff bei Langemarck. Nach
1918 entstanden außer den bestehenden auch neue Wandervogelbünde, so Z.
B. der "Nerother Wandervogel", der durch Robert und Karl
Oelbermann gegründet wurde und seither als reiner Jungenbund besteht. Mit
seiner Burg Waldeck war der Nerother Wandervogel einer der lebendigsten
und geheimnisvollsten Bünde der Jugendbewegung und wurde vor allem durch
seine weltweiten Großfahrten und seine vielen eigenartigen und meist
selbst verfaßten Lieder bekannt. Geführt wurde er nach den in den so
genannten "Weistümern" niedergelegten Leitsätzen, deren
Bedeutung im heutigen Nerother Bund umstritten ist. Bündische
Jugend Historisch der Sammelname für die
vielen jugendbewegten Bünde der Zeit von ca. 1919 - 1933 (bzw. bis zur
Auflösung durch die Nationalsozialisten) und für die Bünde nach 1945. Nach 1919 wurden die Formen wesentlich
straffer als die des Wandervogels (z. B. gemeinsame, uniformähnliche
"Kluft", Marschieren im Gleichschritt u. ä.). Vielfach wurde
die Ursache für die deutsche Niederlage 1918 gesucht, was zum Entstehen
nationaler Bünde führte, aber auch solcher, die sich ganz anderen und
oft recht fernliegenden Leitgedanken und auch Halbwahrheiten verschrieben.
Es gab sicherlich Bünde, die als Vorläufer der Hitlerjugend bezeichnet
werden könnten, doch waren sie nicht in der Überzahl. Freiwilligkeit war auch weiterhin
Grundsatz, doch wurde im allgemeinen das Einhalten bestimmter Lebens- und
Verhaltensregeln und ein stufenweises Aufsteigen z. B. durch Ablegen von
Erprobungen gefordert. Parallelen zu historischen, oft sehr einflußreichen
und staatstragenden Männerbünden (wie Ritterorden, Mönchsorden, geheime
Gesellschaften u. ä.) gab es durchaus, besonders in Führer- und Älterenkreisen,
bekannt wurde z. B. der "Weiße Ritter". Das Singen verlagerte
sich vom Volkslied auf ein "typisch bündisches" Liedgut, oft
mit mystisch-soldatischem Hintergrund, im Marschtakt, mit
Landknechtstrommeln usw. Im Text kamen immer wieder Begriffe wie
"jagende Rosse, Silberlanzen, gespannte Bogen, Zelte und Feuer,
verlorene Haufen" u.ä. vor. Es waren im Grund nicht militaristische,
sondern Lieder der Sehnsucht. Der Fahrtenstil und das Lagerleben strafften
sich ebenfalls, wobei bis heute die "bewegteren" Bünde das
Schwergewicht auf die "Fahrt", die gemäßigteren mehr auf das
"Lager" legen. Beide Formen haben ihren Sinn, es kommt nur
darauf an, sie richtig einzusetzen. Bündische Formen entstanden
wesentlich auch aus der Verbindung und gegenseitigen Befruchtung von
Wandervogel- mit Pfadfinderbünden (siehe diese), besonders nachdem die
Pfadfinder bei der bekannten Tagung auf Schloß Prunn (1919) zum großen
Teil aus einer mehr organisatorischen auf bewegtere Formen umgeschwenkt
waren. Außer
der eben beschriebenen "bürgerlichen" Jugendbewegung gab es
auch Ansätze zur Arbeiter-Jugendbewegung, die sich z. B. beim 1.
Jugendtag des "Verbandes der Arbeiter-Jugendvereine
Deutschlands" in Weimar 1920 in stark bündischem Stil zeigte, eine
Richtung, die sich aber später wieder zugunsten der parteipolitischen
Arbeit abschwächte. Tusk (siehe Jungenschaften) versuchte viel später,
zu diesen Gruppen Verbindungen zu knüpfen, die aber weder damals noch später
sehr tief gingen. Alle Gruppen und Bünde wurden 1933-34
von den Nationalsozialisten aufgelöst, Überlebensversuche oder
Bestrebungen, z. B. die Hitlerjugend (Jungvolk) zu unterwandern, enden auf
die Dauer erfolglos, viele Führer werden verhaftet, manche sterben im KZ
(z. B. der Führer des Nerother Wandervogels, Robert Oelbermann). Teile
der bündischen Jugend arbeiten illegal weiter, was zu immer
wiederkehrenden Staatsaktionen gegen sie führt. Nach 1945 entstanden viele der alten Bünde
neu und setzten sich trotz vieler Verleumdungen und Widerstände bis heute
durch. Auf eine Flaute in den späten 60er und frühen 70er Jahren ist
wieder ein Ansteigen des Interesses festzustellen. Grundsätzlich neue
Formen sind aber nicht in Sicht und vielleicht auch nicht erforderlich. Jungenschaften Entstanden aus der "dj.1.11"
(Deutsche Jungenschaft vom 1. November 1929), später mit dem öjk (österr.
Jungen-Korps) unter Hans Graul verbunden. Gegründet von "tusk"
(Eberhard Koebel) in Abkehr von den großen Bünden und sich auf kleine
Gruppen ("Horten") stützend, die nach neuen Grundsätzen leben,
z. B. Ablehnung von Gehorsam und Treue, "Selbsterringung",
Auffassung der Gruppe nicht als Ziel-Gemeinschaft, sondern eher als Milieu
zur Selbstentfaltung usw. Allerdings verfolgte tusk selbst je nach
Notwendigkeit und Entwicklung keine gerade Linie, sondern variierte sie
mitunter ganz erheblich. Der Versuch, mit der dj.1.11 die gesamte deutsche
Jugendbewegung zu unterwandern ("rot-graue Aktion") mißlang
allerdings trotz großer Hingabe und beispielhaftem Schwung. Tusk: ...
"Jugend ist Entwicklung. Entwicklung ist Haß gegen den bisherigen
Zustand und die Liebe zum besseren Menschen. Das wieder ist
Revolution." Aber auch: "... wir wollen alles besser lernen und
besser können: besser singen, besser schweigen, besser schlemmen, besser
fasten, grimmig arbeiten und hemmungslos faulenzen." Trotz aller "Selbsterringung"
hatte die dj.1.11 straffe, soldatische Formen neben intensivem Ausleben
aller Möglichkeiten, ausgesprochen elitäres Denken und, vor allem in der
weiteren Entwicklung, ein weniger bündisches als vielmehr
jugendpolitisches Wollen. In den "Garnisonen" und den "Kadetten-Korporalschaften"
(an denen auch Gruppen der Arbeiter-Jugendbewegung, Agitprop-Gruppen u.ä.
teilnahmen) wurden die heutigen "Kommunen" schon vorweggenommen.
Als tusk sich dann offen zur kommunistischen Partei bekannte und ihr 1932
beitrat, folgten ihm allerdings nur ein kleiner Teil der Jungenschaftler. Die dj.1.11 hat auf fast alle bündischen
Formen eine starke, prägende Wirkung gehabt. tusk selbst und der
Graphiker Fritz Stelzer (pauli) schufen einen eigenen Stil, der sich z. B.
in den beiden Liederbüchern "Lieder der Eisbrechermannschaft"
und "Soldatenchöre der Eisbrechermannschaft" niederschlug. Die
Bekanntschaft mit dem russischen und vor allem kosakischen Singen
(Donkosakenchor von Sergej Sharoff),
die Balalaika als bündisches Instrument, die
Juja, die Kohte und die Jurte, die Pelzmütze und die Rubaschka, sie alle
gehen auf tusk zurück. Eine Besonderheit bildete das von Fred
Schmid gegründete "Graue Korps", das von vorneherein auf eine
kleine Elite beschränkt wurde und in dem jeder sich besonders hohen
Anforderungen zu stellen hatte. Von einem Angehörigen des Grauen Korps
wurde eine Bewährung nicht nur in bündischen Formen, sondern in allen
Lebenssituationen erwartet und ein Aufsteigen in möglichst einflußreiche
Stellen der verschiedensten Berufe und Richtungen. Hierher gehörte auch die von teut gegründete
"Trucht", die sich zeitweilig mit der dj.1.11 vereinigte, dann
aber wieder ihre eigenen Wege ging. Heute werden als "Jungenschaften"
meist alle kleineren bewegten Gruppen bezeichnet, die "autonom"
sein wollen, sich keinem größeren Bund anschließen und ihre eigenen
Wege gehen. Die heute noch bestehende dj.1.11 und
andere größere Jungenschaften sehen heute vielfach ihre Aufgabe vermehrt
in politischer Arbeit mit vorwiegend "progressiven" Tendenzen. Die im Abzeichen der dj.1.11
enthaltenen drei Wellenlinien sollen die drei Wellen der deutschen
Jugendbewegung versinnbildlichen: den Wandervogel, die eigentliche bündische
Jugend und die Jungenschaften. Nach 1945 werden unter der Bezeichnung
"bündisch" meist alle drei Wellen verstanden, wobei dieser
Ausdruck einfach als Gegensatz zu Jugendorganisationen und zur
Jugendpflege (siehe diese) gebraucht wird. Pfadfinder Gehen alle auf die 1908 in England von
Robert S. Baden-Powell (späterer Lord of Gilwell) gegründeten Boy-Scouts
zurück, die nach dem Pfadfindergesetz und -versprechen in kleinen
Gruppen (Sippen, Patrullen) leben und sich im Erfahren und Erleben von
Abenteuer und Kameradschaft das notwendige Wissen und Können
(Erprobungen) für die Bewährung in allen Lebenslagen erwerben sollen.
Die "Gute Tat" und das "Allzeit bereit" geben die
Geisteshaltung wieder, die sich bis heute trotz verschiedenster
Anpassungsentwicklungen im Grunde erhalten hat. Die Pfadfinder der ganzen Welt
betrachten einander als Brüder und sind, soweit es sich um
"anerkannte" Bünde handelt, im "Internationalen
Pfadfinderbüro" vereinigt, allerdings bei Wahrung der nationalen
Eigenheiten. Eine Art Pfadfinderhochschule (Waldschule, Gilwell-Park) trägt
zur Einheit in den Grundideen bei. Alle vier Jahre finden große
internationale Pfadfindertreffen, die "Welt-Jamborees", statt, für
Ältere die "Rover-Moots". Die deutschen Pfadfinder waren bis 1950
(zum großen Teil aus eigenem Nicht-Wollen) international nicht anerkannt,
und auch heute gibt es einige deutsche Pfadfinderbünde, die darauf keinen
Wert legen. Der Streit um die verächtlich "scoutistisch"
genannten und die bündischen Pfadfinderformen in Deutschland ist uralt
und geht meist polemisch am Wesentlichen vorbei. Eigentlich haben gerade
die Scouts mit der Vorstellung gebrochen, daß man Gruppen nur aus der
"tiefen Seele heraus" führen könne und solle, denn sie führten
das Wissen und Können ganz planmäßig ein, so daß das eine das andere
ergänzen konnte und man damit auch dem vielbesprochenen Lebensbund näher
kam. Wo allerdings des Guten zuviel getan wurde und aus dem Pfadfindertum
eine Art freiwilliges Schulsystem entstand, handelte man auch direkt im
Gegensatz zu den Gedanken Baden-Powells, der das Abenteuer und nicht die
Schulbank in die Mitte seiner Pfadfinderidee stellte. Zu den jetzt bei uns
als "bündisch" anerkannten Lebensformen haben die Pfadfinder
jedenfalls ohne jeden Zweifel sehr viel beigetragen und tun es heute noch.
Es ist allerdings notwendig, in dieser Frage jeden einzelnen Bund und fast
jeden Stamm gesondert zu betrachten, um festzustellen, ob er zum bündischen
Bereich zu zählen ist oder nicht. Jugendorganisation Geht im wesentlichen auf Gründungen
von Erwachsenenverbänden zurück, die für sich entsprechenden Nachwuchs
sicherstellen wollen (z. B. parteipolitische, gewerkschaftliche,
konfessionelle, sportliche u. ä. Verbände). Meist führen diese Mutterverbände
ihre Jugendorganisationen "am langen Zügel" und erlauben ihnen
auch gemäßigt-bündische Formen, aber nur so lange, als sie ihre
Gesamtziele nicht gefährdet sehen. Dabei kann es geschehen, daß einzelne
Gruppen ausbrechen und klar bündisch werden, ein meist für alle
Beteiligten schmerzlicher Vorgang. Die Grenzen sind manchmal unscharf, im
Zweifelsfall halte man nach einer maßgebenden Erwachsenenorganisation
Ausschau, ist eine solche vorhanden, wird der entsprechende Jugendverband
wohl eher eine Organisation als eine bündische Gruppe sein. Jugendpflege Wird im allgemeinen von kommunalen oder
privaten wohlmeinenden Stellen durchgeführt, "um die Jugend vor den
Gefahren der Straße zu schützen". Ideologische oder parteipolitische
Gesichtspunkte stehen dabei meist nicht direkt im Vordergrund, auch geht
es nicht um Nachwuchs für irgendwelche Erwachsenenverbände. Beispiele:
Jugendzentren, "Häuser der Jugend", Jugendklubs u.ä. Als
Leiter sind meist Sozialpädagogen, Werklehrer u.ä. tätig. Wenn zufällig
ein Bündischer in so einer Einrichtung wirkt, kann er daraus manchmal
gute Leute für bündische Gruppen herausholen. Normalerweise aber steht
das Jugendpflegerische dem Bündischen ziemlich fern. Die eigentliche soziale Jugendfürsorge,
also die Betreuung behinderter, schwer erziehbarer oder verwahrloster
Jugendlicher ist wieder eine Welt für sich, in der allerdings heute oft bündische
Führer in sozialpädagogischer Berufsarbeit Hervorragendes leisten. Mit
Jugendbewegung oder bündischen Formen hat aber diese Arbeit wenig zu tun,
und die Versuche, "Fürsorgezöglinge" bündisch zu führen,
enden meist kläglich. Überhaupt besteht zwischen dem Grundsatz sozialer
Fürsorge für alle und der Förderung Ausgesuchter, dem Verströmen und
der Konzentration, ein oft mißverstandener Unterschied: auch Christus war
für alle da, konzentrierte sein Wirken aber auf den ausgewählten Kreis
seiner 12 Apostel. Konzentration und Auswahl nach Innen und Öffnung nach
Außen bleibt immer die schwierige, aber notwendige Forderung, Hochmut
immer ein Verhängnis. Quelle: „Bündisch
ist ... |
|
Zurück zu: "Bündisch ist..." |