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  Ostertippel 2009
 
 
Bericht: Helmut Wurm der Alt-Nerother und Freunde ins Weserbergland Fotos: Elmar Nolte + Strubb

Ca 50 Bündische waren in das modern hergerichtete
Naturfreundehaus Lauenstein gekommen
und wohnten teilweise in kleinen Hütten auf dem Gelände
oder direkt im Haupthaus. Wir waren zeitweise
die einzige größere Gruppe und wurden vom freundlichen Naturfreundehaus-Verwalter und -Personal angenehm betreut.
Der Altnerother Fr. Kl., ein Mitorganisator aus der 1. Stunde
dieser Osterfahrten, hatte wieder die Leitung inne,
während Fürst, das ist W. B. (Hameln), die Organisation
vor Ort übernommen hatte.

 

Es gab täglich verschiedene Programmangebote,
vorgeschlagen für die jeweilige körperliche Verfassung und die individuelle Interessenlage. Diese Aufteilung war
auch deswegen richtig, weil das östliche Weserbergland
derart reich an schönen Landschaften, Gebirgszügen und
historischen Städten ist, dass in 3 Tagen diese
empfehlenswerten Möglichkeiten nicht abgearbeitet
werden können, und so jeder sich nach seinen
Prioritäten entscheiden sollte.

 

Lauenstein ist ein kleineres Dorf am Nordhang des
Ith-Gebirges. Der Ith-Höhenzug streicht von West
nach Ost über ca. 30 km mit einem leichten
Höhengefälle von Westen nach Osten durch die Landschaft.
Es handelt sich um eine Kalkrippe zwischen
zwei weiten Talauen. Die Südseite besteht im
oberen Teil aus einer Felsenbank und stückweise
aus höheren Felsen, die Nordseite fällt flacher ins Tal ab.
Der ganze Höhenzug ist bewaldet. Der höhere Westteil
ist besonders beeindruckend durch seine Kalkfels-
Formationen und nicht weit von diesem Felsenpark
liegt das Naturfreundehaus, eine günstige Ausgangsstation
zum Wandern. Auf dem (mit 5 – 10 Metern relativ schmalen)
Grat des Ith-Gebirges verläuft der Ith-Wanderweg,
weitgehend nur ein schmaler Pfad, der sich um Bäume
und Felsen windet und stellenweise weite Ausblicke nach
Süden in die dortige Talaue ermöglicht. Man muss
stellenweise schon etwas schwindelfrei sein, um an
Rande des Südabhanges den Ausblick zu genießen.
Manche Felsen werden auch als Kletterfelsen genutzt.

Elmar spendiert seinen selbstgekelterter Apfelwein.
Wanderung im felsenreichen Nordteil des Ith-Gebirges
 

Mittlerweile waren alle Teilnehmer eingetroffen, ca. 50 an der Zahl. Erfreulich war auch die steigende Zahl von Ehefrauen/Lebenspartnerinnen, die den Mut mittlerweile haben, an diesen rauhen bündischen Treffen teilzunehmen. Wandervogel ist offensichtlich nicht nur eine reine Männersache.

Für das abendlich-nächtliche Singen war ein Feuerplatz, der zum Naturfreundehaus gehörte, vorgesehen. Dieser lag einige hundert Meter vom Haupthaus entfernt am Hang und war mit Hecken und kleinen Bäumen umsäumt, so dass man sich separat wie auf einer kleinen Waldwiese fühlte und niemanden im Haupthaus störte. Holz lieferte der benachbarte Wald reichlich. Einige einfache Holzbänke boten Sitzgelegenheiten.

Ein gespendetes Fässchen Apfelwein wurde dankbar beim Singen konsumiert. Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass es sich nicht nur um ein abendliches Singen handelte, sondern für einige um ein Singen bis in die Morgenstunden. Aber auch das ist allgemein bekannt und ein Markenzeichen der Bündischen.

 
Der Samstag war der Besichtigung der Stadt Hameln und ihrer Umgebung reserviert. Fürst als Hamelner übernahm die Führung. Er machte das in anschaulicher und humorvoller Weise.
 


Gemütliche Runde der Nicht-Wanderer
auf dem "Blechkohten"-Parkplatz
  Wanderung zum Hohenstein im Süntel
 

 

 

Die Schaumburg

 

Abends sollte, wie bisher immer üblich, das Osterfeuer angebrannt werden. Dazu musste aber tüchtig Holz in den umliegenden Waldungen gesammelt werden, was zu Fuß und mit Detlefs Geländewagen erfolgte. Am Schluss lag so viel Holz auf dem Feuerplatz, dass man einer benachbarten Gruppe noch abgeben konnte.

Unser Osterfeuer begann mit einem ernsten Teil. Fr. Kl. gedachte in einer Ansprache dreier Bündischer, die in den letzten Monaten verstorben waren. Es handelte sich um Augustus (El. G), der in den 90er Jahren an Osterfahrten teilgenommen hat, um den Altnerother Hepp (H. B.), der u. a. die frühe Niederrheinfahrt mit vorbereitet hat und um Schornsteinfeger (A. Z.), eigentlich ein Pfadfinder, der seit 50 Jahren als ein ruhiger und immer freundlicher Teilnehmer und Freund an vielen bündischen Treffen und an den meisten Osterfahrten teilgenommen hat. Diesen Verstorbenen wurden stehend einige bündische Abschiedslieder nachgesungen. Es ging mir anlässlich dieser Gedenkstunde wieder die Beobachtung durch den Kopf, dass die meisten der Teilnehmer noch aus der Karl-Oelbermann-Zeit stammen und dass zu wenige jüngere Bündische und besonders jüngere Nerother in diesen Kreis nachwachsen. Man sollte einmal nach den Ursachen forschen.

 Dann begann der fröhlichere Teil der Osterfeuerrunde, die für einige Unentwegte wieder bis in die frühen Morgenstunden dauerte.

 


 

Die letzte abendliche bzw. nächtliche Singerunde wurde wieder in den Kamin-Tagungsraum verlegt. Einige dürften dann zu später bzw. früher Stunde noch zur Feuerstelle am Hang gegangen sein. Sie konnten dort vom Holzberg des Vortages profitieren. Aber auch diesmal hielten es einige Unentwegte bis in den frühen Morgen aus.

 

Der Morgen brachte Abschied und ein gewisses Bedauern. So harmonisch war selten eine Osterfahrt gewesen und so prächtig hatte das Wetter nur selten mitgemacht. Nach dem Früh-stück brachte die Singerunde vor dem Naturfreundehaus dann den Abschied untereinander und den Dank für die freundliche Herbergsleitung des fast zu modernen Naturfreundehauses.

 

  Seitengestaltung: Strubb